Niederlage im Derby

Auch nach dem fünften Saisonspiel warten die Baseballer der Herne Lizards auf den ersten Sieg. Im Derby bei den Bochum Barflies musste sich der heimische Landesligist mit 12:19 geschlagen geben.

Seit mindestens 20 Jahren sind die Begegnungen beider Mannschaften etwas besonderes. In der zweiten Hälfte der neunziger Jahre des vergangenen und zu Beginn dieses Jahrhunderts waren beide Vereine sehr oft Konkurrenten um den Aufstieg in die jeweils höhere Spielklasse, der häufig nur durch ein in der Regel sehr knappes Spiel entschieden wurde. Man kennt sich.

Dieses Jahr geht es für keine der beiden Mannschaften um den Aufstieg, im Gegenteil. Bei schwül-warmem Wetter am Anemonenweg in Bochum kamen die von Arne Ulrich und Phillip Schiller betreuten Herne Lizards zunächst gut ins Spiel. Gleich im ersten Inning konnten sie zwei Läufer nach Hause bringen und ließen ihrerseits nichts zu. Im weiteren Verlauf erhöhten die Gastgeber jedoch mehr und mehr den Druck. Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten und nach vier Innings lagen die Lizards bereits 5:8 in Rückstand.

Zu Beginn des fünften Innings konnte Herne zwar wieder mit 9:8 in Führung gehen, doch Bochum war nun besser im Spiel. Die Barflies konterten umgehend zur eigenen 10:9-Führung und konnten diesen Vorsprung – nicht zuletzt begünstigt durch eine Vielzahl Herner Feldfehler – immer weiter ausbauen.

Kurz vor Schluss keimte bei den Gästen noch einmal Hoffnung auf. Die Lizards konnten zu Beginn des siebten Innings den Rückstand durch gut platzierte Hits von 9:15 auf 12:15 verkürzen. Doch dieses Strohfeuer erlosch sehr schnell wieder. Die Barflies erzielten in den verbliebenen beiden Innings noch vier weitere Runs, denen Herne nichts mehr entgegensetzen konnte.

In der Offensive konnten Marvin Jarocki (4 Runs, 2 Singles, 1 RBI, 2 Stolen Bases, 1 Sacrifice Flyout), Arne Ulrich (1 Run, 3 Doubles, 2 RBI) und Martin Müller (1 Run, 1 Single, 1 Double, 2 Stolen Bases) überzeugen, in der Defensive Fabian Dudel an der zweiten Base (3 Assists, 6 Putouts).

Abseits des rein sportlichen gab es auch ein Wiedersehen mit Lizards-Urgestein und Gründungsmitglied Christian Arldt. Der mittlerweile 49-Jährige hat nach neun Jahren seinen Handschuh wieder angezogen und eine ordentliche Leistung abgeliefert (1 Run, 1 Single, 1 Stolen Base, 1 Putout).

Nachdem nun mehr als ein Drittel der Spiele gespielt und alle verloren wurden, schwebt das Abstiegsgespenst bedrohlich über der Forellstraße. Die Lizards hängen am Tabellenende fest und haben nur noch neun Spiele, um den Rückstand auf einen der beiden Tabelennachbarn Bochum Barflies und Mönchengladbach Blackcaps (beide zwei Siege und vier Niederlagen) aufzuholen. Dazu bedarf es jedoch einer deutlichen Steigerung in der Defensive. Die Zahl der Feldfehler ist viel zu hoch.

Am kommenden Sonntag reisen die Lizards zum anderen Tabellennachbarn nach Mönchengladbach. Das Hinspiel in Herne haben die Blackcaps deutlich mit 19:7 für sich entscheiden können. Für die Lizards zählen ab jetzt nur noch Siege. Gerade gegen einen Gegner wie Mönchengladbach, der – wie Bochum – noch in Reichweite ist.