Lizards schnuppern an der Überraschung

Die Ausgangssituation konnte nicht eindeutiger sein: Zu ihrem ersten Heimspiel nach der Sommerpause erwarteten die sieglosen Lizards-Baseballer die Minden Millers, den ungeschlagenen Tabellenführer. Eine klare Sache auf dem Papier, doch die Lizards verlangten ihren Gästen über neun Innings alles ab und hatten alle Chancen auf einen Überraschungssieg. Am Ende setzte sich aber der Gast aus Minden in einer äußerst punktreichen Partie mit 29:23 durch.

Schon im ersten Durchgang machten die Lizards deutlich, dass sie sich keineswegs kampflos in ihr Schicksal ergeben würden. Minden hatte zwei Punkte vorgelegt, doch die Herner Offensive war zu Beginn kaum zu kontrollieren. Alle Herner Schlagleute gelangten in ihrem ersten Versuch auf Base und David Osthoff sorgte mit einem Three-Run-Homerun für das offensive Highlight. Als die Mindener das Angriffsrecht wiedererlangten, stand es 9:2 für Herne.

In der Folge zeigten sich die Gäste aber keineswegs geschockt. Stattdessen demonstrierten sie ihre eigene Offensivstärke und kämpften sich wieder heran. Im vierten Inning übernahm Minden dann mit 12:9 die Führung, da die Herner Verteidigung mit drei Fehlern tatkräftig mithalf. Doch die Lizards schlugen ebenfalls zurück. Mit acht Hits sorgten die Herner zum zweiten Mal in diesem Spiel für neun Punkte in einem Inning und erarbeiteten sich abermals einen Vorsprung ? es stand 18:12.

Die Millers reagierten mit einem Pitcherwechsel , der sich zunächst als höchst effektiv herausstellte. In den nächsten drei Durchgängen kamen die Lizards kaum noch auf Base, während Minden nach und nach aus dem Rückstand wieder eine Führung machte. Beim Stand von 23:18 für die Millers waren die Gastgeber im achten Inning unter Zugzwang und hielten dem Druck stand. Zunächst ließ die Herner Verteidigung endlich mal wieder keinen Punkt zu, dann gab auch der Angriff ein Lebenszeichen ab. Vier Herner Runs ließen den Mindener Vorsprung auf einen einzigen Punkt zusammenschmelzen.

So fiel die Entscheidung erst im letzten Inning. Zwei schnelle Aus ließen die Gastgeber von einem weiteren gelungenen Verteidigungsinning träumen, doch das dritte Aus wollte einfach nicht gelingen. So kamen die Millers noch zu sechs letztendlich entscheidenden Punkten, denn im Nachschlag konnte Herne nur noch einen Run erzielen. So endete das turbulente und hochspannende Spiel mit 29:23 für Minden.

Insbesondere im Angriff wussten die Lizards zu überzeugen und erzielten fast so viele Punkte wie in allen bisherigen Partien zusammen. Arne Ulrich und David Osthoff steuerten jeweils vier Hits, drei Runs und drei RBI bei. Auf dem Mound teilten sich Cedric Weidner und Martin Müller die Arbeit und hielten sich gegen die schlagstarken Mindener durchaus ordentlich. In einigen Situationen wurden sie jedoch von ihrer Verteidigung (elf Errors) im Stich gelassen.

Insgesamt sollte der starke Auftritt den Lizards aber Selbstvertrauen für den Abstiegskampf gegeben haben. Im nächsten Heimspiel gegen die Bochum Barflies am 15. August muss nun aber auch ein Sieg herausspringen, denn der Hauptkonkurrent aus Münster hat bereits zwei Siege mehr auf dem Konto.